Anfrage in Sachen Tourismus

19.06.2017

Die CDU-Kreistagsfraktion hat für die bevorstehende Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Regionalentwicklung (21. Juni 2017) eine Anfrage in Sachen Tourismus und dessen Stellenwert für Siegen-Wittgenstein gestellt.

Dem Tourismus kommt nach Auffassung der CDU gerade für den ländlichen Raum eine wichtige wirtschaftliche strukturelle Bedeutung zu, touristische Potentiale könnten ihn und seine Versorgungsstrukturen sichern. Zunehmend komme dabei auch die Thematik „Halten und Werben von Fachkräften“ in den Blick. So trügen auch die Ergebnisse touristischer Anstrengungen dazu bei, das Image von Siegen-Wittgenstein als lebenswerte und leistungsstarke Region zu prägen.

Weiter heißt es in der Anfrage der CDU: Angesichts der Bedeutung von Natur und Landschaft für touristische Initiativen spielt diese Entwicklung gerade auch für das Wittgensteiner Land eine immer wichtigere Rolle. Tourismus gilt als einer der Wirtschaftsbereiche mit den größten Zuwächsen.
Der Zukunftswissenschaftler Prof. Dr. Horst W. Opaschowski sieht den Tourismusbereich schneller wachsen als die Gesamtwirtschaft. Tourismus sei in seiner Bedeutung gleichzusetzen mit wichtigen Wirtschaftszweigen.
Von touristischen Infrastrukturen profitieren nicht nur Gäste, sondern diese tragen ebenso zur Wohnortattraktivität bei und erhöhen so die Lebenswertigkeit unserer Region.

Dem Kreis Siegen-Wittgenstein attestierten Gutachter immer wieder Potential für eine erfolgreiche touristische Entwicklung. In der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Regionalentwicklung vom 15.03.2017 wurden zuletzt mit der Vorlage 49/2017 hierzu die aktuellen Erkenntnisse aus der landesweiten Marktforschungsoffensive im Bereich Tourismus des Tourismus NRW e.V. dargestellt. Dabei kamen einige anschauliche Grafiken und Tabellen der Fachhochschule Westküste aus dem Jahr 2013 zum Einsatz.

Aus jüngster Vergangenheit liegen zahlreiche Expertisen, Hinweise und Empfehlungen vor, zu denen auch das Gutachten von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack gehört. Dabei steht auch die Neuorganisation der regionalen Tourismusstruktur auf der Agenda. Zentrales Thema war dabei die Festlegung der zwischen dem Kreis Siegen-Wittgenstein, dem Tourismusverband und den kreisangehörigen Städten und Gemeinden abzustimmenden Aufgaben.
Im Wesentlichen sollte sich das Aufgabenfeld der Kommunen auf die Inwertsetzung und der Schaffung von Infrastruktur beziehen; der Kreis sollte Projekte von überregionaler Bedeutung koordinieren und der TVSW die Vermarktung der Produkte übernehmen.

Wir bitten zwecks Einschätzung der Verwaltungsstrategie für dieses Aufgabenfeld um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1.     Wie ist der Stand des Prozesses zur touristischen Neuorganisation im Kreis Siegen-Wittgenstein? Welche konkreten Punkte wurden dabei mit den Kommunen im Rahmen einer verbindlichen Arbeitsteilung verabredet? Welche Vorstellungen bestehen in der Verwaltung über die künftigen Kooperationen und Organisationsstrukturen mit den Netzwerkpartnern?

2.     Wie werden die Zuständigkeiten für den Themenbereich Tourismus innerhalb der Kreisverwaltung wahrgenommen? Gibt es organisatorische Veränderungen im Zuge des  personellen Wechsels in der Geschäftsführung des Tourismusverbandes Siegerland-Wittgenstein? Gibt es Überlegungen in der Verwaltung, die Wirtschaftsförderung mit Tourismus-Themen zu beauftragen? Wie definiert sie für sich den Stellenwert Tourismus?

3.     Wie beurteilt die Verwaltung die aktuellen Ergebnisse und Erkenntnisse aus der angestrebten verstärkten Zusammenarbeit bzw. den arbeitsteiligen Aufgabenwahrnehmungen zwischen Kreis und den Kommunen? Welche strategischen Überlegungen und Informationen zur Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur lassen sich aus den Gesprächen mit den Kommunen berichten?

4.     Wie soll sich konkret die Zusammenarbeit im Segment Tourismus mit dem Naturpark Sauerland-Rothaargebirge gestalten? Welche Schwerpunkte sieht die Verwaltung für die werbliche Kommunikation der Tourismusregion Siegerland-Wittgenstein im Geflecht zwischen eigenen Ansätzen und denen des Naturparks und der Südwestfalen-Agentur? Sind bereits gemeinsame Projekte vereinbart und in welcher Priorität ist eine Umsetzung geplant?

5.     Welche Schwerpunkte sieht die Verwaltung für die definierten Kernsegmente Wandern und Radfahren, um diese weiter zu etablieren und zu festigen? Liegen hierzu priorisierte Projekte vor und welche Aufgaben werden dabei der Kreis und die Kommunen arbeitsteilig wahrnehmen?

6.     Welche konkreten Ansatz- bzw. Umsetzungspunkte sieht die Verwaltung aus der jüngst vorgestellten Marktforschungsinitiative für Initiativen des Kreises oder seiner Netzwerkpartner?