CDU fragt konkret nach Wortwolke "Kunst und Kultur(en)"

14.11.2017

Als der bisherige Kreiskulturdezernent Wolfgang Suttner aus seinem Amt verabschiedet war, hatte sich der Landrat in einer Sitzung des Kreiskulturausschusses wie später noch einmal in der Presse mit einer „Wortwolke“ und einigen Hinweisen zur künftigen Ausrichtung von „Kunst und Kultur(en) in Siegen-Wittgenstein“ geäußert.

Die CDU-Kreistagsfraktion möchte konkreter wissen, was sich hinter den Ankündigungen verbirgt. Sie hat dazu jetzt einen umfänglichen Fragenkatalog formuliert:

  1. Kultur!Büro als Kreativraum, Regiestelle und Servicebüro
  1. Wie ist der „Kreativraum“ räumlich zu verstehen? Sind hier Veränderungen im baulichen Zuschnitt vorgesehen? Wenn ja, wie und wo soll das Kultur!Büro zukünftig innerhalb der Kreisverwaltung mit welchen Funktionen und mit welchen Raumgrößen zugeordnet werden? Wenn Umbauten geplant sind: wie hoch werden die Kosten dafür veranschlagt?
  2. Wo und in welchen Teilgebieten soll das Kultur!Büro stärker als bisher die Funktion einer „Regiestelle“ übernehmen? Welche Maßnahmen sind geplant, um institutionell mit den Kulturinstitutionen stärker ins Gespräch zu kommen?
  3. Wie wird die Stellungnahme der Bürgermeisterkonferenz zum Haushaltsplanentwurf 2018 im Hinblick auf die bisherigen und evtl. steigenden Kulturaufwendungen bewertet?
  4. Was ist genau unter der Formulierung zu verstehen, „der Kreis möchte jeweils vor Ort die inhaltlichen Profile schärfen“? War dieser Anspruch bereits Gegenstand der Beratungen in der Bürgermeisterkonferenz? Wenn ja, welche Vorgehensweise oder Zieldefinition wurde im Konsens mit den Städten und Gemeinden abgesprochen?

 

  1. Praktische, technische Unterstützung
  1. Welche Investitionen in technische Ausstattungen sind konkret geplant, womit das Kultur!Büro die Arbeit in den Kommunen tatsächlich praktisch unterstützen möchte? Wann gab es hierzu im Vorfeld eine Bedarfsabfrage bei den Kommunen oder Kulturträgern vor Ort? Wenn ja, wie lauten die Ergebnisse?
  2. Von welchen Größenordnungen von mobilen Bühnenausstattungen  geht die Verwaltung aus? Gehören zum geplanten Verleih auch Beleuchtungs- und Tontechnik? Mit welchen Investitionen ist dafür zu rechnen?
  3. Wo sollen beispielsweise Materialien für eine mobile Bühne usw. gelagert oder bevorratet werden? Mit wie viel Platz bzw. mit welchen technischen Ansprüchen an einen solchen Lagerraum müsste gerechnet werden? Bedarf es zur Anlieferung, zum Aufbau vor Ort oder der Materialprüfung bei Rückgabe spezifisch geschulter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?  Sind für solche Ausleihzwecke Fahrzeuge vorhanden oder ist deren Anschaffung sogar bereits geplant?
  4. Wie soll die finanzielle Abwicklung der Ausleihe erfolgen? Gibt es hierzu ein konkretes Konzept, das auch die steuerrechtlichen Fragestellungen berührt?
  5. Wie lautet der Zeit- und Maßnahmenplan für die beabsichtigten Ausleihen?
  6. Warum soll generell für derartige Leistungen/Angebote die Kreisverwaltung in Konkurrenz zu privaten Anbietern stehen?
  1. Beratungsleistungen
  1. In welchem Umfang sollen Beratungsleistungen für sicherheitstechnische- und organisatorische Fragestellungen an einen externen Kundenkreis angeboten werden? Ist für diese evtl. neue Leistung ein eigenständiges Marketing geplant? Von welchem personellen und sächlichen Aufwand für solche Beratungsleistungen geht die Verwaltung aus und welche Erwartungen an einen finanziellen Erfolg sind daran geknüpft? Auf welcher Bedarfseinschätzung fußt ein zu kalkulierendes Angebot?
  2. Können die zusätzlichen Beratungsleistungen aus dem bisherigen Personalstamm getragen werden oder soll dafür ggf. auf andere Leistungen verzichtet werden, die bisher erbracht werden?
  3. Mit welchen konkreten Maßnahmen möchte das Kultur!Büro zusätzlich die „Kulturregion Südwestfalen“ mitgestalten? Liegen hierzu konkrete Vorschläge bzw. eine diskutierte oder gar abgestimmte Agenda mit den anderen südwestfälischen Kreisen vor bzw. wann ist damit zu rechnen? Werden hierfür zusätzliche Finanzmittel notwendig sein bzw. wird aus diesem weiteren Engagement ein Ertrag erwartet? Wenn ja, von welcher Größenordnung ist auszugehen?
  1. Lyz-Generalüberholung
  1. Welche konkreten Maßnahmen für welche Zeiträume und mit welchem Investitionsvolumen sind für eine sogenannte „Generalüberholung“ des Gebäudekomplexes in der St.-Johann-Straße geplant? Liegen hierfür bereits Konzept- bzw. fertige Ausbauplanungen vor? Durch was soll insbesondere das „Gesamterlebnis“ erreicht werden?
  2. Welche Veränderungen im Raumplan sind beabsichtigt bzw. welches zukünftige Nutzungskonzept liegt den Überlegungen zugrunde?
  3. Gab es für eine ggf. inhaltliche Neupositionierung eine Abstimmung mit anderen Kulturträgern in der Stadt Siegen oder dem Kreis Siegen-Wittgenstein?
  4. Welche Finanzplanung liegt dem Veränderungsprozess zugrunde?
  5. Wurden die Pläne zur Generalüberholung bereits Gremien vorgestellt? Wann ist geplant, Ziele, beabsichtigte Lösungen oder Alternativen in den Kreisgremien inklusiv der haushaltsrechtlichen Konsequenzen zu präsentieren?

    5. Literaturfestival

a)              Welche „Evalutionsergebnisse“ sprechen nun für eine jährliche Durchführung des Literaturfestivals?

b)              Von wem wurde die Evaluation durchgeführt und die Ergebnisse interpretiert?

c)              Welche zusätzlichen personellen, sächlichen und finanziellen Folgen sind mit der angestrebten jährlichen Durchführung zu rechnen?

d)              Welche weiteren „Mitstreiter“ konnten oder sollen gewonnen werden? Wie gestaltet sich die zukünftige inhaltliche und finanzielle Beteiligung der Universität Siegen oder der Stadt Siegen?

6. Kulturelles Gesamtkonzept

Angesichts der hauptsächlichen Finanzierung der Kreis-Kulturarbeit durch die Kreisumlage und zur Vermeidung einer dauerhaft streitigen Diskussion zwischen Kreis einerseits und den elf Städten und Gemeinden andererseits hält die CDU-Kreistagsfraktion einen kreisweiten Kulturkonsens als konzeptionellen Grundansatz und im Interesse einer breiten Basis erfolgreicher Kulturarbeit für unverzichtbar.

  1. Teilt die Verwaltung diesen Ansatz?
  2. Wann wurde mit den Städten und Gemeinden eine inhaltliche, sächliche und finanzielle Auswertung der Kreiskultur-Aktivitäten erörtert? Wie lautet die Stellungnahme der Städte und Gemeinden?