FU und die biodynamische Demeter Landwirtschaft des Birkenhofes in Wilnsdorf

08.10.2019

Am 01. Oktober besuchte die Frauen Union Siegen-Wittgenstein, dank dem Engagement von Barbara Bergmann, den Birkenhof in Wilnsdorf, dessen drei Familien die Landwirtschaft in ihrer Ganzheitlichkeit sehen und auch so leben.
Bei bestem Herbstwetter durchstreiften die interessierten Teilnehmerinnen mit sachkundiger Führung von Betriebsleiter Eckard Jungclaussen, der als Mitinhaber u.a. für Führungen dieser Art zuständig ist, die Ställe, besichtigten den Melkstand, die Mühle, die Bäckerei und das nahe Hofgelände.
Auch das köstliche Angebot des gerade eröffneten Hofcafés und des Hofladens wurde von einigen Teilnehmerinnen vorher und nachher getestet.
Neben der ökologischen Demeter Landwirtschaft,  die Tierhaltung, Pflanzen- und Ackerbau, die Veredelung der eigenen Produkte (Fleischwaren, Backwaren, Joghurt, Gemüse etc.) sowie eine gut organisierte Selbstvermarktung – auch online bestens ökologisch organisiert! weit über den eigenen Hof hinaus ins Siegerland beinhaltet, sind auf dem weitläufigen Hofgelände auch naturnahes Wohnen für Städter im „Altersgarten“, ein Waldorfkindergarten und Tiere zu finden, die das Leben der drei Hof-Familien und der Hofgemeinschaft sehr lebenswert machen.
Wer im Altersgarten wohnen darf, kann die Hofgemeinschaft durch die Übernahme ehrenamtlicher Arbeit unterstützen.
Um Landwirtschaft für alle erlebbar zu machen, werden Führungen regelmäßig und auf Anfrage durchgeführt. Viele Kinder kennen unsere Nutz- und Haustiere nicht mehr und die Älteren haben eine große Freude daran Landwirtschaft ganz nah erleben zu können. Hier kommen oftmals Erinnerungen hoch! Zu der Öffentlichkeitsarbeit des Hofes gehört mittlerweile auch ein Veranstaltungsraum, der gebucht werden kann, z.B. für Veranstaltungen, Tagungen, Vorträge, Feste oder auch für Gesundheitskurse.
Der Hof wird von der Hofgemeinschaft vielseitig geführt und „ernährt“ mittlerweile 30 Menschen. Es gibt Azubis, FdJ-ler, Angestellte und drei Familien mit Kindern. Als weiteres neues Projekt wird gerade eine Photovoltaik-Anlage installiert.
„Es gibt viele weitere wunderbare Ideen der Hoferweiterung, doch diese müssen auch zu stemmen sein, und können nur nach nüchterner Ertragslage und genügend menschlicher Kraft weiterverfolgt werden“, so Eckard Jungclaussen in seinen Ausführungen zur Weiterentwicklung der Vielfältigkeit des Angebotes.
250 Menschen sind Mitglied im Verein, viele davon nehmen regen Anteil an der Weiterentwicklung. Sie treffen sich zum Hoffest, Mitgliederversammlungen und hin und wieder beim vielgestaltigen Veranstaltungsprogramm. Und natürlich beim Einkauf im Hofladen.
Zu den Öffnungszeiten können Besucherinnen und Besucher des Ladens, des Cafés oder auch einfach so vorbeikommende Leute die Ställe besichtigen und auf dem weitläufigen Gelände spazieren gehen.
Besonders auffällig und beeindruckend sind sicher die gehaltenen Rinder „Rotbunt DN“, die alle ihre Hörner behalten dürfen. Zwar gibt es manchmal kleine und größere Schrammen bei den Tieren, doch die Tiere sind insgesamt gesünder und das Fleisch ist später besonders gut. Die Rinder werden bewusst zur Doppelnutzung gehalten – sowohl zur Milch- als auch zur Fleischproduktion. Die Kälber werden zur Zucht und auch zur Fleischproduktion genutzt. Hierbei wird aber in der Nähe geschlachtet, um die weit verbreiteten tierquälerischen Transporte auszuschließen. „Papa“ Zuchtbulle lebt ebenfalls auf dem Hof. Es findet zur Vergrößerung der Herde keine künstliche Besamung statt.
Alle Tiere erhalten sehr hochwertiges Futter, das mittlerweile auch in der neuen Heuhalle gelagert werden kann.
„Die Milch der behornten Kühe soll auch für AllergikerInnen besser verträglich sein als herkömmliche Milch“, so berichtet Herr Jungclaussen von den Erfahrungen seiner Kundschaft.
Die robusten Schweine des Hofes können wählen, ob sie ihre Zeit im Stall oder auf dem Außengelände verbringen wollen – schön, diese Freiheit und „bräsige“ Zufriedenheit zu sehen!
Viel Freiheit haben nicht nur die Tiere auf diesem besonderen landwirtschaftlichen Anwesen, auch die Menschen können -durchaus freier als andere- abhängig vom Verlauf des Jahres und der Witterung entscheiden, wie ihre Arbeit in Gegenwart und besonders in der Zukunft aussehen soll. Viel aktiver und positiver können sie dem Altwerden in der Landwirtschaft entgegensehen, denn hier gestalten sie zukunftsweisend durch den „Altersgarten“ mit.
Vielen Dank für die interessanten Einblicke in die Arbeit der Menschen des Demeter Birkenhofs in Wilnsdorf! Wir kommen gerne wieder!